Die Uhr schlug vier Uhr am Morgen, ich saß auf meinem Drahtesel, zügig die 15 km Richtung Gestüt radelnd ...
Die Fotos wecken Erinnerungen an die ersten Springversuche. Wer diese Pferde überlebte war sattelfest! Viele dieser Halbblüter rannten einfach nur durch den Parcours, bis zuletzt war nicht klar, ob sie parken oder gleich mehrere Stangen mitrissen. Irgendwann hatte ich mich hoch gearbeitet und durfte mehrere Pferde täglich reiten - auch die talentierteren. Während des Studiums gehörte ich schon zum Trainer-Team und stellte Pferde auf Turnieren vor.
Da das Geld für Reitbekleidung fehlte, ritt ich in Sporthose und Turnschuhen. Ohne Reitstiefel waren meine Schienbeine von den Bügelriemen immer blutig gerieben. Noch heute wachsen mir an diesen Stellen keine Haare. Ich war fest davon überzeugt, so müsse es sein. Ach so...der Helm? Fehlanzeige! Dieser wurde nur auf dem Turnier als Dekoration getragen. Mein ganzer Stolz und meine Rettung war, als ich aus den ausgedienten Reitstiefeln meines Trainers Chaps anfertigen lies. Ich löste den Schuhteil vom Stiefelschaft und brachte diesen zum Schuster. Mit Reißverschluss versehen entstanden meine ersten Chaps. Ja, so war das damals...